Der 43 Jahre alte ehemalige Hofer-CEO und Sebastian-Kurz-Vertraute wurde 2019 nach Ulm geholt, weil ihn Unternehmensgründer Erwin Müller als Nachfolger aufbauen wollte. Nun übernimmt Müller wieder selbst das Ruder in seinem Unternehmen. Seit Jahrzenten schon kündigt der 89-Jährige seinen Rücktritt an. Umgesetzt hat er ihn freilich nie. Helm ist nur der jüngste in einer langen Reihe an designierten Nachfolgern, die schlussendlich das Unternehmen verlassen haben. Müller gilt in der Branche als klassischer Patriarch der alten Schule. Ihm wird ein zuweilen sprunghafter Führungsstil nachgesagt. Helms Abgang ist der vorläufige Höhepunkt in einer Reihe von Abgängen, die das Unternehmen seit Monaten beschäftigen. Innerhalb weniger Wochen hatten die für Vertrieb und Finanzen zuständigen Manager Lukas Lobensommer und Christian Remy bei Müller das Handtuch geworfen, wenig später folgten Personalchefin Bettina Geiger, der Ungarn-Geschäftsführer Márton Laszlo und Österreich-Chef Julian Hödlmayr. Bereits im März war Spanien-Geschäftsführer Markus Müller gegangen. Damit haben drei von sechs Landesgeschäftsführern innerhalb von nur einem Jahr dem Unternehmen den Rücken gekehrt. Mit Spannung blickt die Branche nach Ulm und fragt sich: Wie werden die nächsten Schritte von Erwin Müller aussehen?